Das Jugendprojekt werkstatt denkmal 2019
Kurzbericht des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege
Hermsdorfer Ziegelbauten in Reinickendorf, der WOGA-Komplex in Wilmersdorf, die ehemalige Kindl-Brauerei in Neukölln, der Schlosspark in Buch, die Zitadelle in Spandau oder die Max-Taut-Schule in Rummelsburg – in 7 Projekten und in 6 Berliner Stadtbezirken erforschten etwa 180 Schülerinnen und Schüler zum „Tag des offenen Denkmals 2019“ Denkmale in ihrer Nähe.
Im Rahmen des Jugendprojektes „werkstatt denkmal“, das seit 2004 vom Verein „Denk mal an Berlin e.V.“ organisiert wird, setzten sich Mädchen und Jungen aller Altersklassen in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen mit einem ausgewählten Bau- oder Gartendenkmal auseinander und erschlossen es auf ganz eigene und nachhaltige Art.
Unter dem an Bauhaus angelehnten Berliner Motto „Moderne. Modern. Berlin.“ ging es in diesem Jahr um Neues Bauen und Neues Wohnen sowie um die aktuelle Nachnutzung von Denkmalen. Mit pädagogischer Anleitung, mit Künstlern, mit Architekten und Bau-Experten wurde dabei von den Kindern und Jugendlichen recherchiert, gefragt, diskutiert, fotografiert, verglichen, gezeichnet, gefilmt, gestaltet und gebaut.
Ob als Podcast, als Film, in Modellen, auf Plakaten, in szenischen Führungen oder als Theater-Performance – zum „Tag des offenen Denkmals“ am 7. und 8. September präsentierten in den jeweiligen Bezirken die Schülerinnen und Schüler ihre Projekt-Ergebnisse direkt an „ihrem“ Denkmal oder im betreuenden Bezirksmuseum mit vielfältigen und phantasievollen Aktionen.
Charlottenburg
Parole Bauhaus?! Neues Wohnen gestern und heute!
WOGA-Komplex am Lehniner Platz
Mädchen und Jungen der 6. Klasse der Nehring-Grundschule erkundeten die Zeit und die Ziele des Neuen Bauens. Einblicke in Neues Wohnen gab es u.a. im WOGA-Komplex am Lehniner Platz, gebaut nach Plänen von Erich Mendelsohn. Aus diesen Eindrücken sowie den aktuellen Wohnanforderungen wurden in Modellen die eigene Wunschwohnung und eine komplette Wohnanlage erstellt.
Lichtenberg
Zwei Schulen – Zwei Stile – Zwei Geschichten
Kant-Gymnasium und Max-Taut-Schule in Rummelsburg
Schülerinnen und Schüler vom Wahlpflichtkurs Kunst der 8. Klasse des Immanuel-Kant-Gymnasiums erkundeten die in unmittelbarer Nähe gelegene und von Max-Taut gebaute Schule. Nach dem Erkunden der eigenen Schule, einem Bau mit Kunststeinverkleidungen von 1906, wurden beide Schulen verglichen und die Unterschiede festgehalten.
Lichtenberg
Denk mal anders! – Ein ortsspezifisches Theaterprojekt zu Transformationen von kulturellem Erbe an denkmalgeschützten Gebäuden Theater Strahl in der Halle Ostkreuz
Schülerinnen und Schüler vom Wahlpflichtkurs Darstellendes Spiel der 11. Klasse des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasiums Friedrichshain gingen – basierend auf dem Umgestaltungsprozess von einer ehemaligen Turnhalle in eine Theaterspielstätte – der Frage nach, welchen Transformationen ein Denkmal im Wandel der Zeit unterliegt.
Neukölln
Sudhaus der Berliner Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln
Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse vom Kunstkurs der Zuckmayer-Schule erforschten die Umnutzung von Gebäuden bzw. von Denkmalen am Beispiel der 2005 geschlossenen Neuköllner Kindl-Brauerei. Aus dem ehemaligen Industriestandort wurde 2016 ein modernes Zentrum für zeitgenössische Kunst. Als Ergebnis der Projektwoche entstand ein Podcast.
Pankow
Theodor Fontane unterwegs im Gartendenkmal Schlosspark Buch
Mädchen und Jungen der 6. Klasse der Evangelischen Schule Buch erforschten die Spuren des Dichters Theodor Fontane in Buch. Einzelne Stationen, die Fontane literarisch beschrieben hat, erarbeiteten die Sechstklässler szenisch in einem Theaterspiel.
Reinickendorf
Bauen, Lernen, Umwelt schonen. Baustoffe im Vergleich – Lehm – Ziegel
Museum Reinickendorf und Germanisches Gehöft in Alt-Hermsdorf
Mädchen und Jungen der 4. Klasse der Grundschule am Fließtal erforschten typische Ziegelbauten und die einstige Ziegelproduktion in Hermsdorf sowie die unterschiedlichen Baumaterialien Lehm und Ziegel. Es entstanden Zeichnungen, Frottagen, ein Groß-Flechtwerk, ein Verbundmauerwerk und eigene Ziegelsteine.
Spandau
Die Zitadelle als Filmkulisse – Entdeckt die Festung und dreht einen Film über das Denkmal
Zitadelle Spandau
Mädchen und Jungen der 4. Klasse der Askanier-Grundschule erforschten die Geschichte der Zitadelle Spandau. In einem Film über das Denkmal, in dem Gespenst Anna die Hauptrolle spielt, vermischen sich Geschichten und Zeiten.
Erstmals in diesem Jahr gab es nach den Projekt-Präsentationen noch am 21. September eine „Werkschau“. Auf diesem neuen Forum hatten alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Projekte den jeweils anderen Projektgruppen zu präsentieren. Unter allen Projekten wurde ein Zuschuss von 500 Euro für die nächste Klassenfahrt verlost. Auf dieser ist dann auch ein Denkmal zu besuchen. Großzügig unterstützt wurde das Projekt werkstatt denkmal 2019 von den Förderern Landesdenkmalamt Berlin, Stiftung Pfefferwerk, Friede Springer Stiftung, Bürgerstiftung Lichtenberg und Privatspende Dr. Ulla Grund.
Mehr Informationen:
www.denk-mal-an-berlin.de/jugend/werkstatt-denkmal/2019.html
FOTOHINWEISE
Alle Fotos:
Foto: Thomas Knoll, werkstadt denkmal
Charlottenburg